Generation ohne Zukunft? Eine Krise über die niemand spricht
Shownotes
Chinas Jugendarbeitslosigkeit ist unlängst wieder stark angestiegen, doch überraschenderweise spricht kaum jemand darüber. Warum und was sind mögliche Lösungsansätze? In dieser Folge erfährst du alles, was du dazu wissen musst.
Erwähnte Namen:
- Gig-Economy
- Full-Time-Kids
- Tǎng Píng (躺平) - "Flach liegen": ein chinesischer Slang-Begriff, der die persönliche Ablehnung des gesellschaftlichen Drucks zur Überarbeitung beschreibt
- Meituan
- Eleme
Erwähnte Quellen:
https://tradingeconomics.com/china/youth-unemployment-rate
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Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrags war der Autor, Eric Nebe, in folgenden der besprochenen Finanzinstrumente selbst investiert: Meituan, Alibaba. Geplante Änderungen: Keine. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unserem Transparenzhinweis zum Umgang mit Interessenskonflikten: Sie bitte unserem Transparenzhinweis zum Umgang mit Interessenskonflikten: https://www.china2invest.de/transparenz-und-rechtshinweise
Transkript anzeigen
00:00:06: Und damit ganz herzlich willkommen zu einer neuen Episode meines Podcasts China.
00:00:11: Calling Huan Yin Nímen Lai.
00:00:16: Ja, obwohl ich dieses Jahr nicht in China permanent wohne, war ich ja viel unterwegs und ich mache das aus verschiedenen Gründen.
00:00:23: Der Hauptgrund ist tatsächlich einfach nur, dass es mir dort gefällt, dass ich neugierig bin, dass ich gerne das Land erkunde.
00:00:29: Aber natürlich möchte ich gleichzeitig auch einen Eindruck bekommen.
00:00:33: Wie ist das Land?
00:00:33: Ich bin Investor und möchte eben auch das Ganze sozusagen verifizieren.
00:00:39: Die Sache ist nur, natürlich ist das nicht so einfach, weil was man dort zieht, so erlebt, das ist ja nicht wirklich die reale Welt im Sinne von, ich kann dadurch nicht automatisch sofort Rückschlüsse ziehen auf ökonomische Entwicklung, auf gesellschaftliche Tendenzen.
00:00:54: Natürlich bekommt man einen Eindruck davon, grob in welche Richtung gehen wir.
00:00:58: Und als ich Anfang, wie ich nach China gekommen bin, haben wir gerade die schnell klar, dass es kein Land, was in Bach runtergeht, wie es viele gerade zu diesem Zeitpunkt groß propagiert haben.
00:01:10: Aber natürlich bekommt man wie gesagt von gewissen Dingen nicht so viel mit, muss ich dann schon auch unterhalten den Leuten.
00:01:16: Aber ich bin ja auch nicht da, um jetzt sozusagen groß Recherche zu betreiben und da ständig Leuten auf den Zahn zu fühlen nach.
00:01:24: Wie ist es denn jetzt?
00:01:25: Und eine interessante Entwicklung ist zum Beispiel die Arbeitslosenzahl bei den Jugendlichen.
00:01:32: Und da muss ich zugeben, wenn man jetzt in China ist, wie gesagt, man hat immer das Gefühl, es ist doch mehr alles sehr... Trotzdem prosperieren hat man nicht das Gefühl, dass fast jeder fünfte junge Mensch in China keinen Job hat.
00:01:47: Die Zahl ist jetzt doch mal gestiegen und das war auch der Anlass für diese Episode heute, weil es schon so ist, dass man... Ja, sich fragt, woran liegt das?
00:01:58: Und wie schlimm ist das eigentlich?
00:02:00: Woher kommen wir?
00:02:01: Also momentan liegt die Jugendarbeitslosigkeit bei neunzehn Prozent.
00:02:04: Das war August.
00:02:05: Die neuen September-Daten sind eigentlich jetzt heute alle rausgekommen.
00:02:09: Da war auch die Gesamtarbeitslosenzahl dabei.
00:02:11: Die liegt bei gut fünf Prozent.
00:02:13: Aber noch nicht die, der Jugendlichen.
00:02:14: Ich hab sie noch nicht auf dem Schreibtisch.
00:02:17: Spielt das aber auch keine wirkliche Rolle.
00:02:19: Denn anscheinend ist es wirklich so die Entwicklung.
00:02:21: Und da war es so, zwei aus den achtzehn lag die nur bei knapp über zehn Prozent.
00:02:26: Dann ging es relativ steil nach oben, und das wurde auch in den Medien, gerade bei uns, sehr viel besprochen.
00:02:37: Weil das hat sehr gut in das ganze Narrativ gepasst, China ist komplett abschmieren.
00:02:42: Dann hat sich die arbeitslosen Zahl bei Jugendlichen reduziert.
00:02:48: Zahlen von unter fünfzehn Prozent.
00:02:49: jetzt im juni zum Beispiel waren wir noch bei vierzehn Komma fünf und dann ist jetzt aber relativ sprunghaft angestiegen.
00:02:55: gerade sind Saisonaleffekte weil natürlich kommen Dann die unabsorbeten auf den markt jetzt im august september und das hätte dazu geführt dass wir eben august wie gesagt zwei fünf und zwanzig bei acht zehn kommen neun Prozent stehen und das ist schon ziemlich hoch.
00:03:14: Warum ist das eigentlich so?
00:03:15: was steckt wirklich hinter dieser zahl also.
00:03:18: Klar wie gesagt mit Uni absolventen das direkt zu tun.
00:03:21: wir haben allein zwölf Millionen Menschen dieses Jahr sagen ja ihre.
00:03:28: Akademische Laufbahn höchstwahrscheinlich spendet haben Uni absolventen und die müssen erst mal einen Job finden.
00:03:34: das ist gar nicht so einfach.
00:03:36: früher ging das ein bisschen einfacher da war da einfach mehr.
00:03:41: sozusagen auch an Angebot.
00:03:43: Und gleichzeitig waren aber die Unis nicht so befüllt wie heute.
00:03:48: Und natürlich habe ich dann auch den Umstand, dass viele Unternehmen, klasse Arbeitgeber, ihr reduzieren, weil sie es aufgrund von Kosten drucken müssen oder aber auch einfach, weil sie natürlich Effizienzen nutzen aus der Automatisierung, aus der KI raus und viele einfach sagen, wir haben gar nicht mehr so den Bedarf.
00:04:08: Und das führt dazu, dass das Vertrauen noch ein bisschen angeschlagen ist.
00:04:12: Es glauben viele junge Chinesen nicht mehr, dass harte Arbeit automatisch Erfolg bringt.
00:04:18: Das ist natürlich gefährlich ein Stück weit, aber das hat Auswirkungen auf... sozusagen auch die Gesamteinstellung einer Gesellschaft.
00:04:26: Und es ist teilweise sowieso das auch in Shanghai und Peking dann in vielen Billikotels.
00:04:32: ja nicht nur reißende Sinn, sondern wirklich auch Jobsuchende.
00:04:35: Die gehen natürlich trotzdem auch in die Top-Städte nach wie vor, weil sie wissen, wenn sie einen Job landen in so einer Stadt, dann haben sie natürlich erst mal wirklich das große Los gezogen.
00:04:46: und die daneben sehr günstig leben.
00:04:47: Und das meine ich jetzt.
00:04:48: Das sind natürlich Sachen, die ich so nicht in China sehe.
00:04:50: Das lese ich viel.
00:04:52: Ich bin täglich natürlich am Geschehen dran.
00:04:55: Ich lese auch sehr viel nebendran auf Plattformen, was man jetzt nicht einfach so in einer Zeitung liest, aber da muss man immer wieder versuchen, so ein Gefühl dafür zu bekommen.
00:05:04: und was passt dann eigentlich auch zu den Zahlen, die wir insgesamt haben.
00:05:08: China ist an dieser Stelle ganz besonders.
00:05:11: Warum?
00:05:12: weil sich in China halt immer auch besondere Trends wieder ausbilden.
00:05:16: Wie gibt es manchmal andere dann auch, aber meist nicht so in dieser Form oder in dieser, ja, so sagen, Intensität und genau das hier auch.
00:05:28: Und ich möchte jetzt mal auf zwei sehr interessante Trends eingehen.
00:05:32: Das eine ist die Gig Economy.
00:05:34: Wie gesagt, dies nicht unik oder einzigartig in China, aber so als Auffangnetz schon ein Stück weit.
00:05:42: Denn die ist wirklich am explodieren.
00:05:44: was genau ist die gig economy.
00:05:46: also gig ist ja im Prinzip das englische wort in der kurzform für auftritt und im prinzip ist das ein wirtschaftssystem bei dem die menschen frei beruflich oder nebenberuflich tätig sind und.
00:06:01: oft eben nur auf Abruf.
00:06:04: Das heißt, ihre Arbeit, ihre Dienstleistung gegebenenfalls auch Waren, die werden immer nur relativ kurz beansprucht oder einfach auf dem Nachfragebasis und ganz oft über digitale Plattformen, direkt über Apps oder irgendwelche e-commerce-Plattformen.
00:06:20: Und das ist eben in China besonders, warum China prädestimiert dafür ist, weil China eben viel dieser großen Plattformen ihr selbst besitzt, betreibt, die natürlich davon auch profitieren.
00:06:32: Und mittlerweile geht man davon aus, dass in China rund zwei hundert Millionen Menschen in diese Arbeitsklasse zählen.
00:06:41: Ganz viele sind Straßenverkäufer, Essenskurriere und da fallen auch viele Hochschulabsorbeten drunter.
00:06:51: Schätzungen gehen davon aus, dass hier der fünfte Fahrer bei Medtuanva Ölema, das sind die großen Lieferplattformen, einen Hochschulabschluss hat.
00:07:01: Ja, das heißt ganz viele und nicht alle nur ein Bachelor-Manager.
00:07:04: von einem Master, kann man PhD sein, wahrscheinlich PhD weniger, zur Doktortitel.
00:07:11: Ganz viele enden dann, enden ist jetzt ein bisschen negativ konnotiert, dann dort, ja.
00:07:18: Worin liegt das, dass die diese Jobs nehmen?
00:07:20: Naja, sie sind am Ende gar nicht so schlecht bezahlt und es gibt quasi keine Eintrittsbarriere.
00:07:25: Also in dem Fall, ja, die Eintrittsbarriere werden draußen in die Führerscheine und Moped.
00:07:29: Und ein Smartphone.
00:07:31: Und ja, die Gehälter liegen so durchschnittlich für diese Lieferfahrer.
00:07:37: Das ist nämlich jetzt einfach mal das Beispiel.
00:07:40: So bei gut tausend Euro.
00:07:43: Einhundert, also zweihundert, wenn du zu einer besseren Stadt bist.
00:07:47: Die Topfahrer, die können bis zu fünfzehntausende Rennen wie im Monat machen, also so zweitausend Euro.
00:07:54: Das sind allerdings noch Leute, die zwölf Stunden am Tag arbeiten und das dreißig Tage.
00:07:58: Im monat.
00:08:00: das ist natürlich aber trotzdem relativ viel im vergleich a zu gar keinem job und zu vielen alternativen.
00:08:06: das muss einem klar sein.
00:08:09: Und diese gig ekonomi die wird ja oft ein kombiniert aus dem verschiedenen mehrere jobs hat.
00:08:14: vielleicht mache ich noch nebenbei irgendwie geschnitt.
00:08:16: Oder arbeite noch nebenbei bei irgendeinem laden mit und es ist kein rand phänomen sondern ist mittlerweile ein wichtiger.
00:08:25: sozialer Puffer, wenn man so will.
00:08:27: Und der Staat toleriert das auch, weil er sagt, okay, es hat sich dort eben auch eine Lösung ergeben, die wir natürlich gerne mitnehmen, denn sie sich hat uns ja ein Stück weit auch Stabilität in unserem System und ist im Grunde sieb, aber man so will ein Ventil für strukturelle Schwäche.
00:08:43: Und super interessant ist, als ich in Guangzhou war letztes Jahr und mich unterhalten habe mit einer Bekannte, die wohnt, Und wir haben uns so ein bisschen, ja, Tour geärgert in dem Moment, dass da irgendwie so viele Mofa-Fahrer bei uns unterwegs waren.
00:09:00: Und ich sag Mofa-Fahrer, also im Prinzip E-Scooter, auch an dem, also sagen, Fluster, wo wir gelaufen sind, das ist schon manchmal, hat das schon brutale Ausmaße angenommen.
00:09:10: Und sie meinten dann so, naja, vor ein paar Jahren waren die alle nicht hier.
00:09:12: Ich sag, wie, die waren alle nicht hier.
00:09:13: Ich sag, die waren alle, es war verboten.
00:09:15: Dürfen Sie, kann ich fahren?
00:09:16: Ich sag, hey, kann ich sein?
00:09:17: Also, ich muss sich vorstellen, die Stadt ist voll mit E-Scooter.
00:09:21: Und ich sag, das glaub ich nicht.
00:09:23: Ich habe sie dann doch geglaubt und habe es auch nochmals recherchiert.
00:09:27: Also tatsächlich war es so, dass es da relativ strenge Verbote gab.
00:09:30: Die haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie haben so, sie.
00:09:46: Und die Begründung war eben Verkehrssicherheit.
00:09:48: Das ist für mich der Hauptaspekt, wenn ich ehrlich bin.
00:09:51: Luftverschmutzung.
00:09:54: Ja, teilweise wurde damals auch noch bekämpft von Kriminalität, bis heute ist nicht mehr so das Thema.
00:10:00: Und das wurde aber dann gelockert.
00:10:02: Warum?
00:10:03: Weil wir eben ein Dilemma hatten.
00:10:05: China hat dann gemerkt, diese Lieferökonomie, gerade auch während der Covid-Zeit, die hat sich verdammt wichtig.
00:10:13: Also Expressdienste.
00:10:15: Und Lebensmittel sind es da v.a.
00:10:16: irgendwo.
00:10:17: Und die sind natürlich auf die Elektrole angewiesen.
00:10:19: Wir sind noch nicht soweit, dass China da mit drohende Chiloflik, da gibt es Teststrecken, ganz interessant, aber da sehen wir nur lange nicht.
00:10:27: Es wird damals sowieso nicht.
00:10:30: Und dann hat man natürlich gesagt, okay, was machen wir?
00:10:32: Dann hat man teilweise so eine Regelung eingeführt.
00:10:35: Und wie das dann so ist in China, wenn man so was macht, ja, dann wird es natürlich ganz schnell ausgenutzt.
00:10:41: Also es gab dann im Prinzip die Möglichkeit, wer für so ein Lieferdienst arbeitet, der kann es registrieren lassen, der bekommt ein Betriebserlaubnis und so weiter.
00:10:48: Aber ja, man kann sich vorstellen, in China, wer die Chinesen ein bisschen kennt, das ist natürlich komplett ausruferend.
00:10:54: Man hat dann gesagt, okay, was ist der was?
00:10:55: Heben das komplett auf.
00:10:57: Angeblich irgendwann, im Jahr zwanzig, habe ich gelesen, aber als ich kam nach Guangzhou im März, im Jahr zwanzig war das schon.
00:11:05: Das zeigt, das muss vorher schon wieder richtig angelaufen sein.
00:11:09: Und heute ist davon in den Städten natürlich keine Spur mehr.
00:11:14: Wobei, ich habe ja neulich eine Folge gemacht aus Dalien.
00:11:17: In Dalien ist natürlich nicht so extrem, warum, weil dort diese ganze Lieferökonomie natürlich nicht auf dem Niveau ist, wie ich es in den Top-Städten habe.
00:11:25: Natürlich fallen auch viele Leute mit.
00:11:27: ihr ist gut, aber das ist dann eher so auch mehr privat oder einfach auch generelle Lieferung, aber der ist in diesen Essen liefern noch nicht so ausgeufert.
00:11:35: Ja, also die Economy.
00:11:38: Der erste große Trend in Zusammenhang, der so in keinem Land stattfindet, definitiv nicht.
00:11:42: Ja, der zweite Trend, der ist, würde ich sagen, noch spezieller und der heißt Full Time Kids, also Vollzeit Kinder.
00:11:51: Hast du es damit gemeint?
00:11:53: Ja, das ist ein Prinzip.
00:11:55: Ein Gegenmodell zu dem, was wir normalerweise in China haben, und zwar das junger Wachs, auch hier meist gut Ausgebildete, bei ihren Eltern leben.
00:12:05: Das ist erstmal noch nicht so besonders, aber auch für sie arbeiten.
00:12:08: Also sie kochen, sie kaufen ein, sie betreuen und kleine Appell.
00:12:14: Ich weiß ja, meine Mutter hört diesen Podcast auch ab und zu.
00:12:18: Also was ich bei euch daheim für zwei Wochen im Sommer machen, ja, dafür, wenn andere Kinder in anderen Ländern fürstlich endlohn.
00:12:27: Das sollte euch bewusst sein.
00:12:30: In China ist natürlich so, dass das eh ein bisschen anderes Gefüge ist zwischen Eltern und Kindern.
00:12:40: Und ein Grund, warum die Kinder das sozusagen machen, ist, dass sie auch sagen, das geht es gar nicht nur um das Finanzielle, sondern auch, dass sie sagen, viele Jobs sind halt wirklich so absolutes Hamsterrad.
00:12:49: Also, dass man dort schon auch diese Bewegung hat, dieser Druck oder einfach dieses ganze Ambiente, Da habe ich keine Lust mehr drauf.
00:12:57: Ist übrigens auch aus meiner Sicht, wenn man ganz kurz zurück, ein Hauptgrund, warum viele gerne Lieferfahrer sind.
00:13:02: Also Lieferfahrer ist natürlich schon in China teilweise hart.
00:13:06: Es kommt bald darauf an, habe ich jetzt einen schönen sonnigen Tag in Guangzhou?
00:13:10: Ja, dann ist es ganz nett.
00:13:12: Habe ich natürlich aber Regenzeit und irgendeinen Treckswetter im März dort, kalt, nass, verregnet, schwül, mosquitoes, ah.
00:13:21: Dann ist natürlich jetzt nicht unbedingt der Traumjob.
00:13:23: Aber für viele ist es trotzdem so, es ist nicht die im große mentalen Belastung.
00:13:27: Du machst halt dein Ding.
00:13:28: Du meldest dich an und machst deinen Job.
00:13:29: Da gibt es keinen, der der groß Vorschrift macht.
00:13:32: Du musst natürlich gucken, mit den Algos und so.
00:13:34: Klar kommen, ja.
00:13:35: Aber am Ende ist es halt relativ straight forward, wie man im Englischen sagt, ja.
00:13:41: Also zurück zu den Fulltime Kids.
00:13:44: Da gibt es eben einfach Kinder, die sozusagen die Hausarbeit ein bisschen ernster nehmen und dafür dann bezahlt werden.
00:13:50: Die Entlohnung und es ist kein Hinweis, wie gesagt, das ist keine Orientierung an irgendjemanden.
00:13:56: Die Entlohnung sind halt meistens irgendwo zwischen viertausend, achthundert AMB also.
00:14:00: Fünfhundert Euro bis tausend Euro und deckt dann die Lebenshaltungskosten der Kinder.
00:14:06: Also nicht nur sagen, ich wohne umsonst, sondern kann mir halt auch noch ein bisschen was leisten.
00:14:10: Ja, das ist sicherlich nicht so groß wie die Glick-Economie.
00:14:13: Es gibt dort keine wirklichen Daten wie viel jetzt diese Fulltime Kids.
00:14:18: sozusagen Option ziehen, aber es ist schon so, dass das ein Thema ist.
00:14:22: Das ist keine ganz ganz kleine Bewegung mehr.
00:14:26: Und ja, um das mal kurz zusammenzufassen, es zeigt eben, dass viele junge Menschen auch ein Stück weit in die Sicherheit flüchten.
00:14:33: Also, die nicht mehr so diese Ambition haben, was natürlich auch wieder gefährlich ist, denn gerade unternehmerisch gesprochen, will man ja, dass Leute auch unternehmerisch agieren, dass sie aber auch gleichzeitig sozusagen ambitioniert, Egal ob Angestellter oder Freibrufler, dass sie ambitioniert sind.
00:14:51: Deswegen diese Bewegung, die im Chinesischen Land auch heißt, dieses Flachliegen, Tankping.
00:14:59: Und natürlich ist die Regierung davon überhaupt nicht begeistert, denn die will ja keine lethargische Bevölkerung ranziehen.
00:15:06: Ganz klar.
00:15:07: Und die andere Seite ist, da ist natürlich eine gesagt, ich will schon noch arbeiten, aber ich versuche halt sofort in diese Staats... Dienste zu kommen.
00:15:16: Problem ist, auch hier ganz schnell reinzukommen.
00:15:18: Letztes Jahr gab es drei Komma acht Millionen Bewerber auf Neunen dreißigtausend Stellen mit Schiene.
00:15:24: Also das sind die Traum-Shops, wobei der Verdienst jetzt nicht ultra viel.
00:15:29: Du kannst in der Freien Wirtschaft viel mehr verdienen, aber natürlich hast du da ganz andere Risiken.
00:15:34: Jetzt nochmal ganz kurz zur Einordnung, warum natürlich diese Zahl, achtzehn Prozent junger Arbeitslosigkeit nicht vergleichbar ist mit der im Westen.
00:15:42: Deutschland oder auch anderes jährliche Länder haben ja ungefähr nur die Hälfte.
00:15:46: Hätten die achtzehn Prozent, wäre das natürlich absolut verwerflich.
00:15:51: Südeuropa ist teilweise bei dreißig Prozent, ist auch anders, kann man auch nicht mit Deutschland vergleichen.
00:15:56: Und das ist schon mal wichtig, denn es gibt einfach Länder, dort habe ich eine andere soziale Absicherung.
00:16:01: Nicht im Sinne von, ich habe Arbeitslosenversicherung, sondern familiär, ja.
00:16:05: Es gibt ein familiäres Netzwerk, das fetet viel mehr ab.
00:16:08: Leben bei den Eltern, egal ob gehalten oder nicht.
00:16:11: Ohne Mietdruck ist einfach deutlicher.
00:16:13: Ich habe natürlich auch ein informellen Sektor, das Wort, was man doch verwenden könnte, Schwarzarbeit.
00:16:19: Das heißt über Livestreams heutzutage, das sind jetzt nicht irgendwelche illegalen Machenschaften hinten im Hof von irgendeinem chinesischen Triadenverein, sondern gibt es natürlich ganz, ganz viele Möglichkeiten, die nicht zu erfasst werden.
00:16:34: Auch Kulturer geht man damit anders um, aber die Sosischkeit ist jetzt nicht so ein her soziales stick mal sondern ist auch irgendwo eine zwischendphase die akzeptiert wird dass du weniger druck teilweise ja und man kann dort schon auch sozusagen immer wieder möglichkeiten finden.
00:16:51: tage tagelöne was weiß denn nicht.
00:16:53: ja also da habe ich auch schon generell in a sind viel gesehen was dazu gibt am möglichkeiten was man bei uns überhaupt nicht kennt.
00:17:00: Und dann gibt es natürlich noch interessante entwicklungen.
00:17:02: jetzt ein bisschen weiter denkt es ist ja so dass.
00:17:04: Mittel bis langfristig, die Zahl der jungen Menschen abnimmt.
00:17:07: Das heißt, die Demografie-Arbeit eigentlich für diesen Arbeitsmarkt im Sinne von in wenigen Jahren wird die Demografie den Arbeitsmarkt entlasten.
00:17:19: Ja, klingt erst ein bisschen paradox, aber im Prinzip ist es so, China hat heute zu viel Absolventen, aber zu wenig junge Leute.
00:17:29: Und das wird es natürlich aber ein Stück weit irgendwo einpendeln.
00:17:34: Und wenn ich weniger Schulabgänger mit der Zeit habe, was dann automatisch kommt, mittlerweile, momentan habe ich noch relativ vieles mit aber weniger, dann jetzt lasse das nicht auch den Arbeitsmarkt und da ist nicht auch eine Chance, da sich das alles so ein bisschen austrailliert.
00:17:48: Wirtschaftlich habe ich auch Möglichkeiten, dass ich eben Anpassungsfähigkeiten habe, denn heute ist ja auch das Problem viele Absolventen, aber die kommen ja durch alle aus diesen klassischen Fächern.
00:17:57: So wie ich, PWL, ja, braucht kein Mensch mehr, nicht Quatsch.
00:18:00: Ganz so ist es nicht, aber ein Stück weit schon, weil natürlich viele das studiert haben, genau das sind aber die ersten Jobs, die momentan wegfallen.
00:18:10: Es gibt viele Zukunftsbranche in China mit extremen Wachstum und China hat da schon viele Ingenieure.
00:18:16: Es gibt kleinere und ansatzweise so viele Ingenieure, auch prozentual, ganz viele aus dem Stemfächer, aber trotzdem kommen jetzt nicht alle von Unis und sagen sofort, okay, ich kann jetzt hier irgendwie KI programmieren oder kann in einem Batteriewerk das und das machen und noch eben dran irgendwie Halbleiter zusammenbauen.
00:18:34: Das heißt, das muss ich auch ein bisschen einstellen und ist auch ein Thema, was ja viele Länder haben, dass ich mit uns eben so einen Ungleich gewischt habe.
00:18:42: Und dann hat China noch einen Vorteil und das ist natürlich staatliche Maßnahmen, dass ich hier viel stärker eingreifen kann.
00:18:47: Ihr könnt euch vorstellen, was ich jetzt heute erzähle, das hat die Regierung in China auch auf dem Schirm.
00:18:51: Also ja, fast alles.
00:18:53: Und natürlich können die auch aufgrund ihrer Politik teilweise recht vigoros auf Dinge umsetzen.
00:19:03: Umschulung, Ausbildungsförderung, Subvention für Unternehmen.
00:19:07: Sie können Druck ausüben auf die Firmen.
00:19:08: Das haben sie auch gemacht, ja.
00:19:10: Maituan, Ölema, die Zahlen heute wesentlich besser gehälter als die Zahlen würden, hätte man nicht vor ein paar Jahren gesagt, hey, Leute, ich habe doch ein bisschen Verantwortung.
00:19:18: Ja, ist ja bösnetiert, aber... Ihr müsst schon noch gucken, dass die Leute entsprechend bezahlt werden, dass die Absicherung haben.
00:19:26: Hat dafür gesagt, dass die Aktienkurse heute nicht besonders gut dastehen.
00:19:29: Ist ein Hauptgrund.
00:19:30: Sozial natürlich, aber gesellschaftlich.
00:19:32: Durch das Legitimbastor passiert das.
00:19:34: Also das muss ja auch klar sein, dass es natürlich China völlig bewusst ist und dass die auch wissen.
00:19:40: Stabilität auch hier wieder bei allem.
00:19:42: Die sind weiter vorn an Pferden.
00:19:43: Das ist auch ganz wichtig, dass die Jugendlichen anfangen auf die Straße zu gehen und zu protestieren.
00:19:48: weil es in A dafür zu gut geht und B da eben auch Lösungsansätze vorhanden sind.
00:19:53: Also das ist ganz, ganz wichtig, was ich heute auch sage, ist sehr interessant.
00:19:58: Habt ihr in letzter Zeit irgendetwas darüber gehört über die höhere Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen in China?
00:20:03: Nö, aber sie ist wieder gestiegen.
00:20:05: Vor ein paar Jahren hat man da ein Riesendding draus gemacht.
00:20:08: Heute noch sieht es keinen mehr, warum?
00:20:09: Ja, wir haben ja ganz andere Themen und es passt auch nicht mehr so rein.
00:20:12: Vor ein paar Jahren hat es super gepasst, aber ihr wisst, ich bin kein... China purist im Sinne von, dass ich alles beschönigen will.
00:20:19: Genau jetzt möchte ich immer so ein Thema aufgreifen und sagen, wisst ihr eigentlich, dass in China eben nicht alles so rund läuft.
00:20:26: Aber auch da, das habe ich ja gerade versucht, darzustellen, es gibt immer die verschiedenen Seiten und man kann nicht, also natürlich ist die Entwicklung insgesamt jetzt nicht super positiv, aber man kann jetzt auch nicht sagen, deshalb wird morgen China implodieren.
00:20:39: Und da gibt es einfach viele Sachen gerade auch.
00:20:43: Strukturelle Wandel, die sehr interessant sind und die hier immer wieder besprochen werden.
00:20:48: Momentan kann man sagen, diese Gig-Economie federt viel ab, ersetzt aber keine Perspektive für viele Leute.
00:20:57: Die Fulltime geht es genauso nicht, auch wenn sie noch mehr verdienen würden.
00:21:01: Aber es zeigt auch, dass die Jugendlichen umdenken haben, dass ein Land, was eigentlich Jahrzehnte lang immer so ein bisschen gelebt hat, höher, schneller, weiter und auch sich über Arbeit definiert hat.
00:21:15: Jetzt teilweise die andere Richtung gehen und sagen, das interessiert mich gar nicht mehr so, sondern ich achte eher auf Stabilität, auf eine gewisse Balance und auf andere Aspekte, die aus meiner Sicht mittlerweile wichtig sind.
00:21:29: Und sehe ich jetzt auch was, was China ein bisschen braucht, ein bisschen mehr Reflexion, aber ich bin sicher, der nächste Schub kommt auch dort und dass es Lösungen geben wird, die sich allein schon aus dem wirtschaftlichen Potenzial hier.
00:21:43: Entgebe.
00:21:43: Das war's für heute.
00:21:44: Danke fürs Zuhören.
00:21:45: Bis zum nächsten Mal.
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