Gesicht wahren um jeden Preis: Chinas stille Waffe im Handelskrieg
Shownotes
Den Begriff „Gesichtsverlust“ hört man nicht nur im China-Kontext immer wieder. Doch was genau bedeutet er eigentlich gerade unter aktuellen politischen Entwicklungen in Bezug auf Diplomatie, Wirtschaft und Gesellschaft und wie habe ich „Gesicht" in China erlebt? Die Antwort gibt es in der Episode.
Erwähnte Eigennamen:
"mianzi" (面子)
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Transkript anzeigen
00:00:00: [Musik]
00:00:06: Und damit ganz herzlich willkommen zu einer neuen Episode meines Podcasts China Calling.
00:00:12: Huan Yin nímen lái.
00:00:14: Ja, das war's schon wieder. Ich bin raus.
00:00:17: Raus aus China.
00:00:19: Nach zwei Wochen ging es für mich schon weiter.
00:00:23: Ich möchte über Ostern was erledigen, einen guten Kumpel treffen.
00:00:30: Der hat nur über Ostern Zeit.
00:00:31: Das ist die Begründung, dass ich in China nicht länger geblieben bin.
00:00:35: Normalerweise hätte ich den Monat ja komplett ausnutzen können.
00:00:38: Aber ich habe gesagt, zwei Wochen reichen.
00:00:40: Eine Woche stehen. Eine Woche hinan.
00:00:42: Super interessant.
00:00:43: Hast du wahrscheinlich auch schon verfolgt.
00:00:44: Ich habe vor allem auf YouTube einiges gezeigt.
00:00:47: Und auch in meiner App China Twin West Express.
00:00:50: Du weißt Bescheid. Auch Bilder und ein paar weitere Eindrücke geteilt.
00:00:55: Beide Sachen abschut.
00:00:57: Im Filmsfeld ergänzen sich super mit dem Podcast.
00:00:59: Und an dem Tag, an dem ich hier in Kuala Lumpur angekommen bin,
00:01:04: ist noch eine andere Größe aus China eingeflogen.
00:01:06: Und zwar Xi Jinping persönlich, der hat auch dafür gesorgt,
00:01:09: dass ich dann zwei Stunden gebrauchter vom Flughafen bis zu meiner Unterkunft.
00:01:13: Denn da war noch viel abgesperrt.
00:01:14: Und unter anderem auch auf dem Highway hat man gesehen,
00:01:18: er wurde begrüßt, er ist ein großes Display.
00:01:20: Und das kann man ein Stück weit mit dem heutigen Thema verknüpfen,
00:01:24: Gesicht gebe, in dem Fall buchstäblich.
00:01:27: Darüber soll es heute gehen,
00:01:28: aber eigentlich eher so ein bisschen im Kontext des Handelskrieges.
00:01:33: Denn dort hört man diesen Begriff momentan sehr häufig.
00:01:38: Und vor allem eben bei uns auch.
00:01:40: Jeder sagt, die Länder müssen jetzt schauen, dass sie da rauskommen,
00:01:44: ohne das Gesicht zu verlieren.
00:01:45: Aber ich glaube, viele wissen gar nicht so ganz genau,
00:01:48: was das eigentlich bedeutet.
00:01:50: Und vor allem ist es eben interessant,
00:01:52: dass ein bisschen mit dem Chinesen-Hintergrund,
00:01:55: mit dem Wirtschafts-Hintergrund und in der aktuellen Gemengelage
00:02:00: zu durchstöbern.
00:02:01: Also, wie kann man Gesichtwahlen überhaupt ersetzen?
00:02:05: Ja, das ist ein erstaubliches Konzept letztendlich.
00:02:07: Wir würden es, wenn ich jetzt frei übersetze, damit sozusagen
00:02:11: versehen, dass man sein Ansehen bewahrt oder die Würde behält.
00:02:16: Aber das alleine ist ein bisschen zu wenig, um es zu erklären.
00:02:21: Und man kann es im Prinzip nur versuchen,
00:02:23: immer ein Stückweise an Beispiel klarzumachen.
00:02:27: Das mache ich jetzt ja im chinesischen Jenseh, im Jenseh als Gesicht.
00:02:30: Ist im Prinzip ein absolut zentrales Konzept,
00:02:33: das gesellschaftliche Gefüge ist, wenn man so will.
00:02:36: Und da geht es dann eher um Status, Reputation,
00:02:39: aber auch letztendlich um Ära.
00:02:41: So wie wird man von anderen gesehen und ist schon mal wichtig,
00:02:44: es geht weniger um die Öffentlichkeit, sondern eher darum,
00:02:49: wie man von einzelnen Leuten oder Gruppen gesehen wird.
00:02:53: Und das ist schon mal, was wir oft falsch verstehen.
00:02:55: Ja, also es geht nicht nur darum, in der Öffentlichkeit gut darzustellen.
00:02:58: So wird es jetzt oft auch dargestellt.
00:03:01: Das ist nicht das Konzept von Jenseh.
00:03:04: Per se. Also, fangen wir mal so an, das Gesicht zu verlieren.
00:03:08: Es gibt einmal Gesicht geben und einmal Gesicht verlieren.
00:03:10: Das Gesicht verlieren heißt nicht unbedingt, sich zu blamieren.
00:03:13: Also die Chinesen haben auch ein anderes Schamgefühl.
00:03:16: Ja, zum Beispiel, ich sag mal, wenn die jetzt karaoke machen oder singen oder so,
00:03:20: da sind die relativ schambefreit,
00:03:23: auch wenn sie nicht so gut singen können, mal alles sind ziemlich egal.
00:03:26: Und da hat auch immer wieder ein Parks, Leute, die laut durch den Mikrofon singen.
00:03:30: Die wahrscheinlich wissen, dass sie nicht gut singen können.
00:03:33: Kann ich mir nicht anders erklären.
00:03:35: Oder auch so, ich sag mal, so Kleinigkeiten, wenn in irgendwelche Malleure passieren.
00:03:39: Das ist denn nicht so peinlich.
00:03:41: Oder die würden das jetzt nicht als Gesicht verlieren, betiteln.
00:03:45: Oder wenn man zum Beispiel, was ist ein gutes Beispiel,
00:03:49: wenn ich jemand als Dick bezeichne, was ja ein Riesenafraum Westen ist.
00:03:53: Es gibt wenig Sachen, wo man so aufpassen muss wie beim Gewicht.
00:03:56: Und das zum Beispiel ist in China kein großes Problem.
00:03:59: Wenn ich mal sage, hey, das ist ein ganz schön zueinander,
00:04:01: mal ein bisschen dicker oder ich habe auch mitbekommen,
00:04:03: Leute, die sagen, ey, guck mal, der ist fett.
00:04:06: Also das ist was ganz anderes.
00:04:08: Also natürlich würde ich jetzt nicht in China zu meinem Chef gehen,
00:04:11: sagen, hey, spekt man abtefette Sau.
00:04:13: Aber es ist nicht so kritisch.
00:04:16: Also es geht dort eher darum, beim Gesichtverlust, sozusagen,
00:04:21: die Würde zu bewahren, weniger zu Kleinigkeiten,
00:04:25: so wichtig in Lesen darstellen würden.
00:04:28: Und wo man es besonders gut mitbekommt, ist eben der Arbeitswelt.
00:04:31: Also Kritik zu üben an anderen ist zum Beispiel ganz, ganz schwierig.
00:04:36: Denn da verlieren die eben so vor der Gesicht, ja, so gerade in den Wäschern.
00:04:39: Arbeitsgruppen und das fällt vor allem Deutschen sehr, sehr schwer.
00:04:42: Wenn sie nach China kommen und dort mit Chinesen
00:04:45: einfach auch ihre Umgangsweise sozusagen
00:04:49: ja anpassen müssen, weil das eben nicht so können.
00:04:52: Also es ist eine indirektere Kultur.
00:04:55: Du musst dort Feedback zum Beispiel langsamer geben, über einen gewissen Zeitraum,
00:05:00: dass es ermählich ankommt.
00:05:02: Wir sagen oft, dass es eine Art Schwäche ist,
00:05:04: aber das ist einfach ein anderes Konzept.
00:05:07: Also musst du halt denjenigen vielleicht mal zum Mittagessen einladen
00:05:10: und ist dem irgendwie dann so erklären oder einfach nicht demütigen.
00:05:14: Und man spricht eben auch von einer sozusagen kontextreicheren Kultur.
00:05:20: Das heißt, die
00:05:22: kommunizieren anders, hören mehr zu
00:05:26: und dort muss man eben ein bisschen mehr zwischen den Zeilen arbeiten.
00:05:30: Also man hat dort eine andere Konfrontationskultur.
00:05:33: Ja, Meinungsverschiedenheiten, offene Konfrontationen,
00:05:37: die gibt es einfach nicht so stark ausgeprägt.
00:05:40: Und umgetreten ist auch so, dass die Leute oft, was wir ihnen auch vorwerfen,
00:05:44: dann eben eigene Fehler auch nicht so eingestehen.
00:05:46: Aber bei uns sagt man, das ist Zeitgröße, wenn ich ein Fehler manchmal eingestehe.
00:05:50: Aber in China hast du oft so, auch ich sage mal, was sind Beispielen?
00:05:54: Wenn ich ein Handwerk so hatte und das hat irgendwie nicht funktioniert,
00:05:57: dann sagt er, Meo Banfa, Meo Banfa ist, es gibt keine Lösung.
00:06:00: Er hält auch sagen können, ich krieg's nicht hin.
00:06:03: Oder oder oder man könnte auch sagen, es ist die Schuld von jemand anderem.
00:06:07: Das machen sie aber auch nicht.
00:06:08: Sie sagen dann irgendwie, gibt keine Lösung.
00:06:11: Oder wenn sie keine Lust haben oder
00:06:13: es irgendwie nicht schaffen, sagen sie, ich bin beschäftigt oder oder.
00:06:17: Ja, also es wird immer so ein bisschen, wir würden sagen,
00:06:21: den heißen Prei herumgedruckst.
00:06:24: Also schon mal so zusammengefasst, Gesicht verlieren heißt in China ist es wichtiger,
00:06:30: das Gesicht einer anderen Person zu wahren als zu sagen, was man für richtig hält
00:06:34: oder kurz gesagt.
00:06:37: Es bedeutet einfach zu viel sozial und politischen Schaden, wenn man das macht.
00:06:41: Gesicht debeln, das ist der ungetreten Fall.
00:06:44: Das war ich gerade gesagt, da brüsteblich, wenn man eben
00:06:48: Chih-Chim-Ping hier begrüßt und ihm auch einen gewissen Respekt und Anerkennung
00:06:52: entgegen bringt.
00:06:53: Aber das ist auch wieder eher was, sozusagen auf obere Ebenen.
00:06:57: Es geht ja auch hier wieder mehr um die Beziehung.
00:06:59: Und da ist es eben so, dass man Anerkennung zeigt, symbolische, diplomatische Gesten,
00:07:05: aber auch zum Beispiel, was ich immer wieder bemerke, ist, wenn ich jetzt
00:07:08: Chinesen treffe, die auch unterwegs sind, reisen, die bringen immer Geschenke mit für Kollegen.
00:07:14: Das macht man in Deutschland nicht so.
00:07:17: Also es gibt Leute, das machen, ich hab das auch immer gemacht.
00:07:19: Ich merke auch jetzt, dass ich dort tatsächlich geprägt bin.
00:07:22: Also wenn mich kennt, Freunde, Kollegen, Familie, ich bring immer was mit.
00:07:26: Und das mache ich nicht, um, sozusagen, Fetter-Anwirtschaft zu betreiben oder
00:07:33: mich beliebter zu machen.
00:07:34: Ich sehe das schon irgendwie als auch ein Stück weit respektvoll.
00:07:37: Und das habe ich, glaube ich, den Arsch hinübernommen ein Stück weit.
00:07:40: Das mir überlegt, was kann man mitbringen?
00:07:42: Und da wird auch tatsächlich teilweise viel
00:07:45: Gedankengut verschwendet, endlich verschwendet, aufgebracht, um das überlegen, was
00:07:51: könnte ich jetzt mitbringen?
00:07:52: Ja, also die würden niemals von der Reise mit leeren Händen auf Arbeit auftauchen.
00:07:57: Undenkbar. Und in China ist es eben sozusagen auch Gesicht geben, keine
00:08:04: Liebensache, sondern es ist Teil der sozialen Architektur.
00:08:07: Und man muss dazu auch sagen, dass das auch bei Kleinigkeiten immer wieder
00:08:12: gesehen wird, wenn ich zum Beispiel meinen Kollegen oder Freunden was trinke,
00:08:15: dass ich mit zum Beispiel mit einzelnen Personen anstoße.
00:08:18: Das musste ich auf die harte Tour lernen.
00:08:20: Ich war vor, das ist schon ewig her, in Stangenheimer Fußball spielen mit
00:08:24: von einer Freundin, Kollegen und danach war mir was trinken.
00:08:29: Und ich kenne die Deutschland so entwasstoßen, alle an oder keiner.
00:08:32: Und damals war es dann so, dass einer mit dem Chef anstoßen wollte.
00:08:35: Ich habe dann so reinkrätschen worden mit meinem Becher und habe dann direkt von
00:08:41: ja, meiner Freundin, die Finger bekommen, die mir so sagen, signalisiert hat, nein,
00:08:46: das ist jetzt ein Ding zwischen den beiden.
00:08:49: war sehr derreich. So!
00:08:52: Das ist also das große Konzept.
00:08:54: Jetzt aber zu dem Ganzen, wie ich stelle es auch politisch und diplomatisch, da.
00:08:58: Und wir haben ja gerade gesehen, momentan sagen wir immer wieder, die Politiker müssen auch ihre Gesichter bewahren.
00:09:05: Im Prinzip ein gutes Beispiel ist der ganze Taiwan-Konflikt, der Prinzip darauf baut, dass die chinesische Regierung sich nicht leisten können,
00:09:16: irgendwie nachzugeben, ohne inpolitisch einen massiven, ganz wichtig,
00:09:22: inpolitisch einen massiven Gesichtverlust zu riskieren.
00:09:26: Und jetzt sehen wir das Ganze auch bei bilateralen Handelsabkommen.
00:09:30: Auch dort ist es entscheidend, dass dort eine gute Einigung erzielt wird.
00:09:35: Und auch dort geht es eher einmal um das innenpolitische.
00:09:40: Und da muss man wieder unterscheiden auch einmal gegenüber den anderen Verantwortlichen.
00:09:46: Also wenn ich jetzt Xi Jinping nehme, muss er sich natürlich auch gegenüber seiner Führungsriege, die um ihn herum ist, beweisen.
00:09:54: Aber vor allem auch gegenüber der Bevölkerung.
00:09:57: Das ist ganz, ganz wichtig.
00:09:58: Es geht nicht darum, großartig nach außen die Macht so darzustellen.
00:10:04: Ist sicherlich auch ein Punkt, will ich jetzt gar nicht negieren.
00:10:07: Aber das ist nicht das Hauptding, sondern nach innen, das ist der Gesichtverlust.
00:10:11: Das ist das Wichtige.
00:10:12: Das ist kein reines Machtspiel, wichtig zu verstehen.
00:10:16: Und Trump aus meiner Sicht hat hier auch das wahrscheinlich nicht verstanden,
00:10:22: dass China es sich nicht leisten kann, so einfach nachzugeben,
00:10:25: weil sie damit, wie gesagt, nach innen vor allem Schwäche zeigen.
00:10:31: Und ich wiederhole das nochmal.
00:10:32: Es geht wirklich vor allem auch darum, gegenüber der Bevölkerung der Tanz zu bekommen.
00:10:36: Wir sagen immer, dass jemand wie Xi Jinping sozusagen unangefochten da vorne steht.
00:10:41: Das stimmt aber so nicht.
00:10:42: Er kann sich gewisse Dinge nicht leisten.
00:10:44: Natürlich wird er nicht direkt abgewählt.
00:10:46: Aber er hat da nicht mehr den Rückhalt, den er braucht.
00:10:49: Er steht dann als Lappender.
00:10:51: Und der Unterschied hat auch, er muss sich sozusagen den Mädchen gegenüber ja auch nicht recht verhindern.
00:10:57: Das ist ein großer Unterschied zum Westen.
00:10:59: Im Westen geht es viel mehr darum, sozusagen die mediale Wahrnehmung zu bewahren.
00:11:06: Und das haben wir in China überhaupt nicht, weil dort, ja,
00:11:09: im Prinzip die meisten Mädchen darüber überhaupt nicht berichten können oder dürfen.
00:11:13: Und da fand ich superinteressant das Buch von Frischa David Precht und Horat Wetzeln.
00:11:19: Die haben ja auch so ein bisschen gesagt, wo ist eigentlich das Problem bei uns.
00:11:23: Viele sagen ja, die Medien regieren die Politik.
00:11:27: Andere sagen die Politik regiert die Medien.
00:11:30: Und sie haben eigentlich in ihrem Buch ganz gut aufgearbeitet,
00:11:33: dass es sein die Politik von medialen Erregungskurven dominiert wird,
00:11:38: die nicht wirklich langfristige Ziele verfolgen,
00:11:42: sondern geht es einfach um diese freien Nachrichten.
00:11:45: Und der Grund, warum auch die Mädchen so einheitlich berichten,
00:11:49: ist, dass die Politik oft für die Mädchen angepasst wird.
00:11:54: Und damit habe ich eben das, was sie dann als Indexierung oder Körterstreben haben,
00:12:01: dass man sieht alle so in diese Bekerbsschlauen,
00:12:02: die Politiker sich sehr stark an die Mädchen orientieren.
00:12:05: Das habe ich in China eben nicht, sondern in China geht es einfach darum nach innen,
00:12:09: sozusagen dieses Ansehen zu bewahren.
00:12:13: Und wir haben hier auch im Prinzip immer ein so will noch historischer Aspekt.
00:12:20: Da ist ja jetzt gerade ein diplomatischem politischen genannt.
00:12:23: Aber natürlich spielen hier auch noch andere Faktoren eine Rolle.
00:12:26: Darauf bin ich auch schon eingegangen.
00:12:29: Deswegen lohnt es sich ja auch immer, sozusagen die Folgen anzuhören.
00:12:32: Denn historisch haben wir natürlich ein kollektives Traum in China,
00:12:38: weil die Opium-Kriege auch eine ganz große Rolle spielen.
00:12:41: Da wurde China unterdrückt, kolonialisiert letztendlich.
00:12:45: Und das hält bis heute noch so ein bisschen nach.
00:12:49: Da wurde der Nationalstolz stark attackiert und sozusagen bis heute geschädigt.
00:12:58: Und das ist eben auch was, was man über dem Hinterkopf behalten will oder sollte,
00:13:03: dass China nie wieder das Gesicht auf internationaler Bühne verliert.
00:13:07: Wenn hier sprechen wir jetzt aber von China als Gesamtheit, da ist nochmal ein Unterschied.
00:13:11: Ich habe einmal die Person, in dem wir jetzt chit-chimpingen,
00:13:15: nach innen zu einer Politik und zur Bevölkerung.
00:13:18: Aber China hat natürlich auch sowas wie ein Gesicht.
00:13:22: Und da geht es natürlich dann auch darum, anderen gegenüber sozusagen.
00:13:27: Also, wir reden eigentlich, wenn ich das Gesicht verlier, eher nach innen.
00:13:32: Aber natürlich kann ich sozusagen das Ganze auch so darstellen,
00:13:37: dass ich sage, ich will ein Mensches ganz große Bild nehmen.
00:13:41: Kann ich sagen, wenn China ein Teil der Welt ist,
00:13:44: dann kann ich natürlich auch sagen, ja, zum Rest der Welt oder auch nach ASEAN.
00:13:49: Auch dass man dort im Prinzip mit einer Stärke zeigt.
00:13:52: Gerade hier, wo ich jetzt bin, will China natürlich auch jetzt sozusagen mit, ja,
00:13:59: im Prinzip einer positiven Wahrnehmung umhergehen.
00:14:06: So, ja, also, das Ganze kann ich noch ein bisschen weiterspinnen,
00:14:11: mache ich uns aber nicht.
00:14:12: Und zwar insofern, ich kann natürlich auch sagen,
00:14:15: das Ganze kann man nicht nur politisch sozusagen betrachten,
00:14:19: sondern auch letztendlich psychologisch.
00:14:20: Ja, also in China, in der Gesellschaft habe ich eben auch Gruppeninteressen,
00:14:26: die stärker sind als die Individualinteressen.
00:14:29: Das ist bei uns ja auch ein bisschen anders.
00:14:30: Bei uns ist normal dieses individuelle Gut höher angesiedelt, in China eben nicht.
00:14:34: Ja, das heißt, ich habe hier ein Gesichtsverlust in China,
00:14:38: vor allem auch, wenn ich sozusagen kollektive Schande bringe.
00:14:42: Das wäre jetzt auch wieder das gute Beispiel,
00:14:43: wenn ich jetzt für mein Land oder kann auch sein,
00:14:45: für meine Firma oder für meine Familie,
00:14:49: wenn ich dort eben ein Problem erzeuge,
00:14:52: dann wird nicht nur gesagt, guck mal, was der gemacht hat,
00:14:54: sondern habe ich eben dieses kollektive Schuldbild,
00:14:58: also im Prinzip hier diese Gruppeninteressen, die wichtig sind.
00:15:01: Also man kann es auch psychologisch natürlich begründen,
00:15:04: warum macht es überhaupt Sinn, teilweise.
00:15:05: Ja, und wir sehen das auch ganz stark in China auf den Beamten-Ebenen, auf Provinzen,
00:15:11: also das dort auch immer dieses Konzept sozusagen mithalten.
00:15:14: Und dass wir dort deswegen auch oft, wir sprechen von so einer Symbolpolitik,
00:15:19: also wo dann irgendwelche aufwändigen Infrastrukturprojekte kommuniziert werden
00:15:24: oder einfach nur, ja, sagen wir mal,
00:15:26: Medienwirksame Prozesse für die Propaganda vorbereitet werden,
00:15:30: aber oft ja die Inhalte für uns dann leerschein
00:15:34: und es für uns aber wie eine Inszenierung aussieht.
00:15:37: Ja, aber das gehört eben ein Stück weiter zu.
00:15:40: Wichtig ist natürlich, was kommt am Ende dabei raus.
00:15:43: Und da sehen wir, dass China das trotzdem in den letzten Jahren ganz gut hinbekommen hat
00:15:46: und wir nicht einfach nur eine Fassade haben und dann nichts hin und dran passiert.
00:15:52: Also Fazit, wer China verstehen will,
00:15:56: der muss das Gesicht als zentrales Motiv ein Stück weit begreifen.
00:16:02: Und da reicht es aus meiner Sicht nicht,
00:16:05: einfach nur, sagen wir mal, irgendeinen schnellen Workshop auf Arbeit mehr zu machen
00:16:09: oder derjenige, der auf eine Geschäftsreise geht,
00:16:11: dass der irgendwie eine Stunde Crashkurs bekommt
00:16:14: in der ersten halben Stunde, wie halb ich stäbchen richtig
00:16:17: und der nächsten vier Stunden, was ist, Gesicht geben.
00:16:20: Und ich sage mal so einen Kurs, ich glaube, eine Person,
00:16:24: die das auch besser mal belegt hätte.
00:16:27: Und der hat selbst eine halbe Stunde gut getan, ist natürlich unsere frühe Außenministerin.
00:16:31: Ist ja die frühe Außenministerin, keine Ahnung.
00:16:33: Also Baerbock, weil da muss man ganz klar sagen,
00:16:36: das waren ein paar Radebeispiel für, wie man es quasi nicht macht.
00:16:40: Also, sie haben den Chinesen gesprochen.
00:16:44: Und da kannst du in der Runde kannst du Kritik üben,
00:16:47: aber dann sich vor einer Kamera zu setzen
00:16:51: und in die Welt raus zu kritisieren, was China falsch macht.
00:16:55: Es ist so ziemlich, also gegen alle Regeln des Gesichts sozusagen.
00:17:00: Und wir hatten früher Politiker, die das natürlich anders gemacht haben,
00:17:03: die dann das schon auch adressiert haben.
00:17:06: Das haben die damals nicht gesagt, aber sagen es oft heute,
00:17:08: haben gesagt, ja, wir haben schon über die Themen gesprochen,
00:17:09: aber eben hinter verschlossenen Türen.
00:17:13: Also, das ist ganz wichtig und,
00:17:17: dass man eben das Ganze so ein bisschen versucht, einfach zu begreifen.
00:17:22: Es folgt keiner stigenten Logik,
00:17:25: sondern es geht einfach um Respekt und nationale Würde,
00:17:29: vor allem aktuellen Kontext und ja, auch immer wieder
00:17:33: im Zusammenhang natürlich mit Lektionen aus der eigenen Geschichte.
00:17:37: Das war's für heute.
00:17:38: Danke fürs Zuhören.
00:17:39: Bis zum nächsten Mal.
00:17:40: Macht's gut.
00:17:41: Zia, hui, zien.
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